Hurra, die Globalökonomie ist zurück in der Spur – also auf dem Wachstumspfad. Da draußen in den Politzentralen tendiert der große Jubel in Richtung Euphorie. Zu hören war das auch in Davos beim Weltwirtschaftsgipfel. Doch Marktschreier wissen, dass die Qualität der „Er- holung“ jegliche Solidität vermissen lässt. Dass sich der blondgelockte Deutschstämmige in Washington – ein möglicher Friedensnobelpreisträger (!!!!!) – als Vater und Initiator des Aufschwungs feiert, zeigt, dass seine ökonomischen Grundkenntnisse zu wünschen übrig- lassen. Denn wie so oft, so überschätzt sich Trump auch hier. Die Erholung ist zum einen er- borgt und wird zum anderen von Sonderfaktoren – allesamt unter dem Diktat ökonomischer Unvernunft stehend – getragen. Nach wie vor droht die Welt aus dem Alptraum zu erwachen und im Schuldensumpf zu ersticken.
„DonJohn“ ist jedoch zuzugestehen, dass er psychologischer Stimmungstreiber der US-Wirtschaft ist. Mit markigen Worten lässt er den Markt an ein Wunder glauben. Das Zauberwort für die Politiker und andere „Großkopferte“ heißt Hoffnung – und die stirbt bekanntlich zuletzt. Haben sie in Berlin, Washington, Brüssel, London, Tokio und anderswo in den Zentralen des Westens eigentlich begriffen, wie unsolide und instabil das globalwirtschaftliche Gebilde ist, auf welch wackligem Fundament es steht? Und zwar nicht nur in den USA. Hat man eigentlich verstanden, dass Geld vielerorten keinen Wert / keine Funktion mehr hat und die Marktwirtschaft im Zuge der Nonsens-Politik von den „Handlangern der Regierungen, Bigones und Extriches“ gnadenlos gekillt wurde? Doch nicht nur das; denn auch die Demokratie hat Schaden genommen. Hat man begriffen, dass man den Bigones und Extriches auf diese Weise noch mehr Macht über die Welt einräumt? Haben sie begriffen, dass damit eine Blase nach der anderen aufgebaut wurde und noch immer kreiert wird?
Alles steht auf diesem Planeten unter dem Diktat eines zerstörerisch wirkenden Dämonen – des wertloser wertenden Geldes nämlich. Haben die Verantwortlichen zudem begriffen, dass sie auf diese Weise auch den Planeten Erde zerstören? Ich befürchte, dass der Mensch (also das angeblich interessanteste Lebewesen) wieder einmal seine Unfähigkeit und Dummheit unter Beweis stellt.
Nach wie vor wird das globale Schulden-Debakel in der Öffentlichkeit und auch in Fachkreisen bei fast allen Analysen und Diskussionen der Politiker und Banker verleugnet, ignoriert oder aber herunter- gespielt. In den USA liegt alleine die Staatsverschuldung bei rund 22 Billionen US-Dollar. Für das Jahr 2018 sehe ich das potentielle Bruttoinlandsprodukt der USA bei rund 19 Billionen US-Dollar. Ergo: Der Wohlstand der USA ist über viele Dekaden hinweg auf Pump kreiert worden. Dies auch deshalb, weil auch die privaten Haushalte und Unternehmen gigantisch verschuldet sind. Und wer glaubt, dass die Wirtschaftspolitik Donald Trumps die Situation nicht noch verschlechtern wird, sollte ein zweites Mal nachdenken. Das Steuerpaket wird zunächst zu geringeren Staatseinnahmen führen, das Infrastruktur Programm wird durch höhere Schulden finanziert. … weiterlesen
