Wer auf Tour geht, begegnet in der Regel vielen Menschen. So auch an diesem Tag. Am Frankfurter Hauptbahnhof herrscht ein reges Treiben. Die über Lautsprecher durch die Halle dröhnende War- nung, im Bahnhof seien auch heute wieder organisierte Diebesbanden unterwegs, nimmt kaum noch jemand wahr. Leider gehört das fast zum Alltag. Am Bahnsteig ist das Geschiebe und „Gedränge“ groß. Kein Wunder; denn auf einem Gleis warten Menschen auf den ankommenden Zug, auf dem anderen Gleis steht ein ICE vor der Abfahrt. Das ständige Kommen und Gehen. Bahnhöfe sind halt „der Treffpunkt“ in Deutschland.
Dann muss sich ein Mann quälend durch die dichte Menschenmenge drängeln, dessen Antlitz vielen Anwesenden auf dem Bahnsteig bekannt sein sollte. Mir entfährt ein kurzes „Hallo“. Er schaut kurz hoch, nickt mit dem Kopf – ein kurzes nach-
denkliches Lächeln ist zu erkennen. Dann geht der Mann weiter. „Will er mit dem ICE nach Berlin oder steigt er bereits in Kassel-Wilhelmshöhe aus“, frage ich mich. Hans Eichel hat mich wohl nicht erkannt. Kein Wunder; wir haben uns nur drei oder vier Mal direkt getroffen. Zweimal in seiner Rolle als ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Kassel – und die anderen beiden Male in Frankfurt und Berlin, als Eichel noch in seiner Rolle als Bundesfinanz- minister unterwegs war. Das ist indes schon einige Jahre her. ….weiterlesen